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Ausgrabungen. TROJA. 13. Route. 183 Ziegel (jeder etwa 0,67m lang, 0,45m breit, 0,12m hoch), die aus Lehm
mit beigemischtem Stroh bestehen und nur an der Luft getrocknet
sind. Der größeren Festigkeit wegen sind in der ersten Schicht
Längsbalken, in der zweiten bis vierten Querhölzer, in der fünften
wieder Längsbalken usw. eingelegt; sie sind an den Höhlungen
oder stärkerer Verbrennung der Lehmziegel (bis zu Backsteinen)
erkennbar. Die Höhe des Saals ist unbekannt. Die einzige Öffnung
in dem flachen Erddach befand sich wohl über dem Herd. R. liegt
ein kleineres Gebäude, das aus Vorhalle, Mittelzimmer, Hinter-
gemach
und kleiner Hinterhalle sich zusammensetzt. R. und l.
öffneten sich noch andere ähnliche Gebäude auf den Hof. Kehren
wir zu dem Tor über der erstgenannten Rampe (F M) zurück, so
finden wir jenseit desselben eine ähnliche Gruppe aus kleineren
Häusern (Pl. C 4, 5); eine dritte Gruppe darf man im nördlichen
zerstörten Teil der Burg annehmen. Etwa 6m n.w. von der Rampe
hat Schliemann in einen Hohlraum des Lehmziegel-Oberbaues der
Ringmauer verbaut den sog. Schatz des Priamos gefunden, der jetzt
im Museum für Völkerkunde zu Berlin bewahrt wird. Ähnliche
Funde von Schmucksachen und Gefäßen, Waffen und Werkzeugen
aus Gold, Silber, Elektron und Bronze sind auch an anderen Stellen
der II. Schicht, die der voll entwickelten Bronzezeit angehört, gemacht
worden. Die Tongefäße verraten erst von der zweiten Periode dieser
Schicht an die Kenntnis von Töpferscheibe und Brennofen. Becher
mit zwei größeren Henkeln sind beliebt, Idole aus Stein zahlreich,
tönerne Spinnwirtel wurden in Mengen gefunden.

In dem großen NS.-Graben (Pl. D 2-5) Schliemanns, der sich
hier zwischen die erste und zweite Häusergruppe der II. Burg schiebt,
sind von den beiden uralten Siedelungen der I. Schicht einige Haus-
mauern
aus kleinen Steinen mit Erdmörtel erhalten. Ein Grundriß
ist wegen der Schmalheit des Grabens nicht erkennbar. Es fanden
sich dabei zahlreiche Geräte des täglichen Lebens aus Stein und aus
Ton, die ohne Töpferscheibe hergestellt sind, aber schon lange Übung
verraten, und Reste von Mahlzeiten.

Die Reste der bisher kaum erwähnten III., IV., V. und VII., VIII. Schicht
(vgl. den historischen Überblick S. 177) interessieren nur den Spezialforscher:

L. vom inneren Vorbau des Tores über der Rampe (Pl. F M: C 5, 6)
stehen z. T. aus Bruchsteinen errichtete Häusermauern (Pl. C 5), die Schlie-
mann
für Priamos’ Palast hielt, die aber Häusern der III. Schicht gehören.
Die Bauern dieses Dorfes setzten zuerst die Burgmauer wieder instand
(z. B. Pl. F 7). Ihre kleinen Stuben liegen gewöhnlich um einen Hof, und
ihre Mauern setzen sich öfter aus abwechselnden, verschieden hohen
Schichten von Bruchsteinen und Luftziegeln zusammen (z. B. Pl. C 5).
Große Tongefäße (Pithoi) von eiförmiger Gestalt dienten damals wie früher
und später (S. 184) zur Aufbewahrung von Vorräten. Ihre verlassene
Wohnstätte besiedelten andere (IV. Schicht), ohne eine Burgmauer zu bauen
(Reste von schlechten Häusern im SW., s. Pl. B 6). Die V. Siedelung
hatte dagegen wieder eine dünne (1-1,80m) Mauer (Pl. V b: A 5-A 7; dazu
das Stück der Mauer und das Treppchen dabei in Pl. B 7), die in der
VI. Schicht allmählich durch eine neue bessere ersetzt wurde.

Siebente Schicht (S. 177). Mauern haben sich hauptsächlich zwischen der
Burgmauer von VI und den ersten Terrassenmauern erhalten und scheiden
sich deutlich in zwei ganz verschiedene Perioden: a) einfache Landleute,